Theater – ZUR SCHÖNEN AUSSICHT
Komödie von Ödön von Horvath.
Die Komödie ist eines der ersten Theaterstücke von Horváth (1901–1938). Es wurde 1926 geschrieben, aber erst 1969 in Graz uraufgeführt. Vorbild für die Pension „Zur Schönen Aussicht“ war nach einer Aussagen von Horváths Bruder Lajos eine windige Pension in Murnau mit dementsprechenden Personal.
Hoteldirektor Strasser führt zusammen mit Kellner Max und Chauffeur Karl eine heruntergekommene Pension. Alle drei haben schon bessere Zeiten erlebt, sei es als Filmstar, Künstler oder Plantagenbesitzer. Sie leben alle von einem einzigen Gast, der nicht mehr ganz jungen Baronin Ada von Stetten .Wer zahlt schafft an und so haben sich alle der Trunk – und Sexsucht der Baronin zu unterwerfen. Diese eingespielte Konstellation wird zerstört als neben dem bankrotten Bruder der Baronin und dem Geld eintreibenden Sektvertreter Müller, auch eine junge Dame namens Christine auftaucht, eine 1 Jahr zurückliegende Affäre Strassers, die nicht ohne Folgen blieb.
Die Herren und Ada vermuten, dass Christine nun auf Unterhaltszahlungen drängt. Dies würde die dünne finanzielle Basis aller in Frage stellen und sie beschließen durch vorspielen falscher Tatsachen ihren Ruf in Zweifel zu ziehen, um so den Zahlungen zu entgehen.
Doch es stellt sich heraus, dass Christine gar kein Geld will, sondern im Gegenteil Geld mitbringt – nun möchte jeder die Chance nutzen und mittels Christine seinem trostlosem Dasein entfliehen. So wird Christine zur Projektionsfläche für die Sehnsüchte der Herren.
„Wer bin Ich“ fragt die Baronin und scheint damit stellvertretend für alle zu sprechen.
Die Akteure in Horvaths Stück sind allesamt desillusionierte und vom Schicksal geprägte Personen. Es sind schillernde Figuren, die nicht nur das sind was sie gerade darstellen. Aus der Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit der Personen bezieht das Stück seine Spannung und seinen Witz.
2012-03-22_Theater_Aussicht_Vorbericht_Dachauer SZ
2012-03-23_Theater_Aussicht_Plakat mit Darsteller
Lesung – FRAUEN DIE LAUT DENKEN SIND GEFÄHRLICH
2012-10-23_Lesung_Frauen_Artikel_Dachauer SZ
2012-10-24_Lesung_Frauen_Artikel_Dachauer Nachrichten
Paradeisl – DER STERN KUMMT AUF, KUMMT AUF BEI DER NACHT
Text von Carl Orff
Gesang: Inntaler Sänger – Percussion: Jay Lateef